Auch wenn diese Seite hilfreiche Anregungen bieten kann, ersetzt das hier zusammengestellte Wissen nicht einen Besuch beim Tierarzt!
Juckreiz
Juckreiz bei Katzen kann sich auf verschiedene Arten äußern: Die Katze kratzt sich (vornehmlich im Kopf- und Halsbereich, da sie diese mit den Hinterpfoten am besten erreichen kann) oder leckt und putzt sich, teilweise bis Bauch und/oder Beine kahl sind. Manches mal zeigt sich Juckreiz auch nur darin, dass die Katze unruhig wirkt.
Zur Diagnostik bei Juckreiz gehören zunächst gründliche Fell- und Hautbetrachtungen, vor allem auch im Hinblick auf einen möglichen Parasitenbefall durch Flöhe oder Milben. Hier kann schon das Kämmen mit einem Flohkamm erste Hinweise auf einen möglichen Flohbefall liefern. Zur Diagnostik gehört auch möglicherweise ein Hautgeschabsel, anhand dessen Milben unter dem Mikroskop leichter nachgewiesen werden können als mit bloßem Auge (je nach Milbenart kann ein Befall mit bloßem Auge nicht erkannt werden). Werden Haarbalgmilben (Demodex cati) vermutet, muss ein sogenanntes tiefes Hautgeschabsel oder eine Hautquetschung gemacht werden, um diese nachzuweisen, da Demodex-Milben nicht an der Oberfläche sitzen, sondern in den Haarbälgen.
Gibt dies keinen Aufschluss, sollten auch Pilze in Betracht gezogen werden. Nicht immer fallen die Erscheinungsbilder von Pilzerkrankungen typisch aus. Die beste Methode, einen Pilz zu diagnostizieren und auch gleich die Pilzart zu bestimmen, besteht darin, eine Pilzkultur anlegen zu lassen. Dies kann mithilfe eines Hautgeschabsels geschehen. Alternativ kann auch mit einer sterilen Zahnbürste einige Zeit über das Fell des Tieres gestrichen werden, um Pilzsporen einzufangen. Diese werden dann vorsichtig auf einen Kulturboden aufgebracht, um die Probe nach der „Bebrütung“ (ca. 4 Wochen, bei positiven Befunden evtl. etwas früher) genau begutachten zu können.
Ist ein Pilz sowie Parasitenbefall ausgeschlossen, kann eine Hautstanze (Biopsie) Hinweise liefern auf hormonelle Ursachen oder Autoimmunerkrankungen. Ein unterstützendes Blutbild kann ebenfalls auf Erkrankungen hinweisen, die Juckreiz auslösen können. Dabei ist es wichtig, darauf zu achten, dass das Blutbild alle Organparameter enthält. Bei manchen Laboren werden diese als geriatrische Blutbilder bezeichnet.
Spätestens wenn dies auch keinen Aufschluss bringt sollte begonnen werden, ein Allergie-Tagebuch für die Katze zu führen. Nach einiger Zeit kann sich ein Muster abzeichnen, das einen Schluss auf die Ursache der Symptome zulässt. Gleiches gilt auch für länger anhaltenden Durchfall.
Durchfall
Durchfall lässt sich – außer bei Freigängerkatzen – leicht im Katzenklo feststellen. Durchfall darf bei Katzen nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Es können sehr ernste Ursachen dahinter stecken und die Gefahr der Dehydratation ist bei der Katze groß. Zudem verlieren Katzen bei Durchfall viele wichtige Nährstoffe, was zu Mangelzuständen führen kann. Wird Durchfall festgestellt, muss auf jeden Fall für eine ausreichende Flüssigkeits- (und je nach Stärke und Dauer des Durchfalls auch Elektrolyt-)Zufuhr gesorgt werden, unabhängig von der Ursache.
Die Diagnostik sollte bei länger anhaltendem Durchall in jedem Fall eine Kotprobe (am besten eine Sammel-Kotprobe von mehreren Tagen) umfassen, die auf mögliche Parasiten (Würmer, Einzeller wie Giardien), Pilze, Blut, Nährstoff- bzw. Fettrückstände im Kot untersucht werden sollte. Ebenfalls sollten möglicherweise vorhandene Viren oder übermäßig vorherrschende Bakterien anhand einer Kotprobe ausgeschlossen werden. Möglicherweise kann auch ein Blutbild mit allen Organparametern hilfreich sein und Hinweise liefern.
Tritt der Durchfall nach einer Antibiotikum-Gabe auf, so ist es wahrscheinlich, dass die Darmflora zerstört ist. In diesem Fall sollte eine Darmsanierung durchgeführt werden. Anderenfalls hilft manchmal auch Schonkost, um den Durchfall wieder in den Griff zu bekommen. Hier bietet sich z.B. Hähnchenfleisch mit etwas gekochter Möhre (und evtl. Reis) an. Zudem sollte das Futter auf viele kleine Mahlzeiten verteilt werden. Wird eine Futtermittelallergie oder -unverträglichkeit vermutet, sollte auf jeden Fall ein Tagebuch geführt werden, um den möglichen Auslösern auf die Spur zu kommen. Tritt neben Durchfall auch Erbrechen auf und zeigt die Katze noch weitere Symptome wie Apathie, Fieber oder ähnliches, sollte schnellst möglich ein Tierarzt aufgesucht werden.
Erbrechen
Fällt vermehrtes Erbrechen auf, sollte die Katze aufmerksam beobachtet werden. Häufig sind Haarballen oder zu schnelles Fressen die Ursache, können also leicht behoben werden. Erbricht die Katze plötzlich sehr häufig und zeigt daneben noch andere Zeichen einer Schwäche wie hecheln, Apathie o.ä., sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht werden, da dies eine Vergiftung anzeigen kann.
Tritt Erbrechen im Zusammenhang mit dem Futter (also kurz nach dem Fressen) auf, kann eine Futtermittelallergie die Ursache sein. Hier ist aber zunächst auch vom Besitzer die Geschwindigkeit zu beobachten, mit der die Katze frisst, da viele Katzen zu schnell schlingen, so dass sie kurze Zeit später erbrechen müssen. Ebenfalls muss beobachtet werden, ob die Katze regelmäßig auf dem Katzenklos war, da auch Verstopfungen durch übermäßiges Pressen zu Erbrechen führen können. Möglicherweise liegt auch eine Magenübersäuerung vor – in diesem Fall hilft es manchmal auch schon, den Napf etwas erhöht aufzustellen, so dass die Katze sich nicht mehr zum Napf herunter beugen muss.
Husten und Atemnot
Husten und Atemprobleme können allergisch bedingt sein. Sind alle weiteren Ursachen (z.B. infektiös, parasitär) ausgeschlossen, kann der Verdacht auf felines Asthma nahe liegen. Spielt eine allergische Komponente bei Husten und Atemnot eine Rolle, sind die Auslöser meist Inhalationsallergene, die zu Anschwellen und Entzündungen der Atemwege führen.
Inhalationsallergene können neben Pollen und Hausstaub auch Parfums, Katzenstreu, Zigarettenrauch oder Chemikalien, die an Einrichtungsgegenständen sind, sein. Meist ist es nicht möglich, den tatsächlichen Auslöser herauszufinden, so dass eine Vermeidung der Allergene schwierig wird. In dem Fall bleibt nur eine symptomatische Behandlung, zum Beispiel mit inhalativen Cortisongaben, die auch bei Katzen möglich sind.
Differentialdiagnostisch sollten Herzerkrankungen sowie Lungenwürmer und Mykoplasmen ausgeschlossen werden. Hilfreich sind bei der Diagnose Röntgenaufnahmen, die möglicherweise verstärkte bronchiale oder eingelagerte Zeichnungen zeigt. Ebenso können mit einer bronchoalveolären Lavage Zellen der Bronchien genommen werden, um sie auf mögliche Erreger zu untersuchen.
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